Hochsensibilität und Schuldgefühle: Ein Ratgeber für Führungskräfte im Umgang mit Sensiblen im Team
Erfahre in diesem Artikel, wie Führungskräfte hochsensible Mitarbeitende besser verstehen und unterstützen können. Zusammen mit Nicole Führing aka Frau Sensibel analysieren wir, warum Hochsensible oft von Schuld und Scham heimgesucht werden und wie Führungskräfte dazu beitragen können, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.
Warum Hochsensible oft Schuld und Scham verspüren – und wie Führungskräfte helfen können
Hochsensible Menschen neigen dazu, sich selbst für vieles die Schuld zu geben. Als Führungskraft ist es entscheidend zu verstehen, wie diese Tendenz entsteht und welche Rolle sie im Arbeitsumfeld spielt.
1. In der Kindheit schien es sicherer, sich selbst die Schuld zu geben
In der Kindheit entwickeln Hochsensible die Gewohnheit, sich selbst für Probleme verantwortlich zu machen. Führungskräfte sollten sich bewusst sein, dass diese Selbstschuldzuweisung tief verwurzelt ist und im beruflichen Kontext Einfluss nehmen kann.
2. Eltern haben uns das Gefühl gegeben, eine “Belastung” zu sein
Die Überforderung der Eltern von hochsensiblen Mitarbeitenden kann zu einem Gefühl führen, eine “Belastung” zu sein. Führungskräfte können durch Verständnis und Unterstützung dazu beitragen, diese Last zu mindern und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.
3. Hänseleien und Spott in der Vergangenheit prägen das Selbstbild
Hänseleien in der Vergangenheit können das Selbstbild hochsensibler Mitarbeitender beeinflussen. Führungskräfte sollten sich der möglichen Auswirkungen bewusst sein und ein Umfeld schaffen, das Empathie und Wertschätzung fördert.
4. Unser starker innerer Kritiker unterdrückt die Intuition
Der innere Kritiker von Hochsensiblen kann die berufliche Intuition beeinträchtigen. Führungskräfte können dazu beitragen, diesen inneren Dialog zu erkennen und ein positives Narrativ zu fördern, um Selbstzweifel zu reduzieren.
5. Unser Selbstwert hatte in der Kindheit wenig Chance zu wachsen
Ein mangelnder Raum für die Entwicklung des Selbstwerts in der Kindheit kann zu einem falschen Selbstbild führen. Führungskräfte können durch Anerkennung von Leistungen und Förderung von Selbstwertgefühl unterstützen.
6. Unterdrückte Gefühle und traumatische Energien beeinflussen uns heute noch
Traumatische Erfahrungen aus der Vergangenheit können im beruflichen Kontext weiterhin Schuldgefühle auslösen. Führungskräfte sollten sensibel auf emotionale Belastungen reagieren und gegebenenfalls Unterstützung anbieten.
Lösungsansätze: Sensible Mitarbeitende fördern und Potenzial entfalten
Die Lösung liegt darin, die unterbewussten Programme ins Bewusstsein zu bringen und mit einem Selbstbild zu überschreiben, das dem wahren Selbst gerecht wird. Führungskräfte können durch gezielte Maßnahmen ein unterstützendes Umfeld schaffen.
10 Tipps für Führungskräfte im Umgang mit hochsensiblen Mitarbeitenden
- Selbstreflexion und Bewusstwerdung: Verstehe die Emotionen und Reaktionen hochsensibler Mitarbeitender.
- Akzeptanz der Hochsensibilität: Betrachte Hochsensibilität als Stärke und nicht als Schwäche.
- Identifikation von negativen Glaubenssätzen: Hinterfrage negative Überzeugungen und fördere ein positives Selbstbild.
- Achtsamkeit im Arbeitsalltag: Schaffe bewusste Arbeitsmomente und reduziere Selbstkritik.
- Kommunikation über Bedürfnisse: Fördere offene Kommunikation und schaffe Raum für Bedürfnisse.
- Aufbau eines positiven Selbstbildes: Anerkenne Stärken und Erfolge der Mitarbeitenden.
- Auseinandersetzung mit Vergangenheitstraumata: Biete Unterstützung bei der Verarbeitung von Traumata an.
- Grenzen setzen und Selbstfürsorge: Fördere klare Grenzen und betone Selbstfürsorge.
- Entwicklung von Resilienz: Stärke emotionale Widerstandsfähigkeit der Mitarbeitenden.
- Integration von Coaching-Techniken: Erkenne den Nutzen von Coaching-Techniken und fördere ihre Anwendung.
Zusammenfassung (tl;dr*): Ratgeber für Führungskräfte im Umgang mit hochsensiblen Mitarbeitenden
Hochsensibilität kann im beruflichen Umfeld eine Herausforderung darstellen. Führungskräfte, die sich dieser Herausforderung bewusst sind und gezielt auf die Bedürfnisse hochsensibler Mitarbeitender eingehen, können ein motivierendes und unterstützendes Arbeitsumfeld schaffen.
*tl;dr steht für “too long, didn’t read” – also: „zu lang, hab ich nicht gelesen“. Hier bekommst du die Zusammenfassung meines Beitrages, falls es mal schnell gehen muss.