Kontroverse im Coachingsbereich:
Kontroverse im Coachingsbereich: Erfahrungen einer hochsensiblen Person
Es gibt diese Tage, an denen eine einzige negative Bemerkung deinen Tag komplett auf den Kopf stellt – das passiert mir als hochsensible Person häufiger.
In diesem Blogartikel teile ich meine Erfahrung in einer Online-Community für Hochsensible und wie ein negativer Kommentar mich aus der Bahn geworfen hat.
Der Kommentar, der alles verändert hat
Ich erinnere mich an einen bestimmten Tag, als ich in einer Gruppe für Hochsensible einem Mitglied eine Frage beantwortet und meine Podcast-Reihe für Hochsensible empfohlen habe. Die Reaktion darauf war verheerend: Eine Dame hat meinen Podcast stark kritisiert und verurteilt, dass ich als „Coach” Verwirrung stifte, insbesondere indem ich zwischen Hochsensibilität und Hochsensitivität differenziere.
Dieser Kommentar hat mich tief getroffen, nicht zuletzt, weil er mich auf einer besonders vulnerablen Ebene kritisiert hat und meinen respektvollen Umgang in Frage stellte. Der Gedanke, meine Arbeit und mein Wissen sei verwirrend und nicht respektvoll genug, überraschte und verletzte mich.
Reflexion und Selbstzweifel
Nach dem Erhalt des Kommentars fühlte ich mich sofort entsetzt und wütend. Es war, als ob einer meiner schlimmsten Alpträume wahr geworden war – ich fühlte mich als würde ich auf frischer Tat ertappt, trotz zahlreicher positiver Rückmeldungen, die ich normalerweise erhalte.
Sehr schnell verschwand die Wut und wurde durch Selbstzweifel ersetzt. Hatte ich etwas falsch verstanden? Habe ich die Themen falsch interpretiert?
Als hochsensible Person habe ich ein großes Bedürfnis, Menschen und Themen auf einer tieferen Ebene zu verstehen. Daher tat dieser Kommentar besonders weh.
Der Umgang mit der Anschuldigung
Nach der ersten Wutphase habe ich kursmäßig reagiert und das Mitglied blockiert – nur um die Blockierung gleich wieder aufzuheben. Ich habe versucht, mir Hilfe zu holen und habe die Situation mit anderen Personen besprochen.
Nicht zuletzt aufgrund der mangelnden Unterstützung aus der Community war ich gekränkt und enttäuscht. Der Versuch, mein Verhalten in der Community zu ändern, löste das Gefühl aus, mich selbst zu verleugnen und meine naturgegebene Hochbegabung zu unterdrücken.
Dein Weg durch Selbstzweifel und Rückschläge
Was kannst du also aus dieser Geschichte mitnehmen? Erstens, kritische Kommentare können schmerzhaft sein, besonders wenn sie unerwartet kommen und dich in deinem Kern treffen. Hochsensible Personen wie ich neigen dazu, solche Bemerkungen tiefer zu verarbeiten und mehr zu hinterfragen – das kann sowohl ein Segen als auch ein Fluch sein.
Zweitens, die Reaktion auf solche Kommentare kann unterschiedlich sein. Manchmal reagieren wir impulsiv und emotional, manchmal zurückhaltend und introvertiert. Ich selbst habe mich nach anfänglichem Ärger für den zurückhaltenden Weg entschieden, was auch zu weiteren Selbstzweifeln führte.
In solchen Situationen finde ich es wichtig, sich zu erinnern, dass Kritik auch Raum für Verbesserung und persönliches Wachstum bietet. Daher habe ich begonnen, die Ereignisse zu reflektieren und zu versuchen, meinen Standpunkt und meine Haltung zu stärken.
Letztendlich brauchte es andere hochsensible Personen und Gespräche mit ihnen, um mir klar zu machen, dass ich mich nicht auf die Kritik einer einzigen Person festlegen sollte, und dass ich mich und meine Arbeit nicht aufgrund dieser Erfahrung in Frage stellen muss. Diese Erkenntnis war für mich unglaublich wertvoll – und ich hoffe, dass sie dich auch in schwierigen Zeiten stärken kann.
Denn egal wie groß dein Selbstzweifel ist, wisse, dass du wertvoll bist und deine Begabung echt. Jeder Rückschlag ist nur eine weitere Chance zu wachsen und zu lernen.
So ist es mir gelungen, aus dieser herausfordernden Situation herauszukommen, und ich bin sicher, dass du das auch kannst! Solltest Du Dir Unterstützung auf diesem Weg wünschen, ich biete auch Einzelgespräche an.