Hochsensibilität und Selbstzweifel: Wege zur Selbsterkenntnis und Stärkung

In meiner Arbeit als Coach und Beraterin habe ich immer wieder festgestellt, dass viele hochsensible Menschen unter starken Selbstzweifeln leiden, die sie daran hindern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. In diesem Blogpost möchte ich darüber sprechen, wie Selbstzweifel und Hochsensibilität zusammenhängen und wie man diese überwinden kann, um ein erfülltes und selbstbewusstes Leben zu führen.

Der Teufelskreis des Perfektionismus:

Viele Hochsensible setzen sich hohe Ansprüche und zweifeln häufig an ihren Fähigkeiten und Leistungen. Der Perfektionismus kostet sie wertvolle Energie, die sie für ihre persönliche Entfaltung und das Ausleben ihrer Talente benötigen. Oft bleiben sie daher weit hinter ihren wahren Möglichkeiten zurück.

Die Schwierigkeit, Kritik zu ertragen:

Menschen, die hochsensibel sind, haben oft Schwierigkeiten, Kritik zu ertragen. Kritik wirkt bei ihnen intensiver und hinterlässt negative Schatten. Sie neigen dazu, sich selbst zu hinterfragen und schnell anzunehmen, dass sie versagt haben oder nicht gut genug sind. Diese hohe Empfindsamkeit kann dazu führen, dass sie Kritik länger mit sich herumtragen als andere.

Die Wirkung von verletzenden Worten:

Hochsensible Personen nehmen Worte tief auf und können sie lange Zeit mit sich tragen. Sätze wie “Nimm das nicht so ernst!” oder “Du denkst zu viel nach!” können sie besonders stark treffen. Diese hohe Empfindsamkeit zeigt sich auch darin, dass sie noch lange nach dem Anblick eines verletzten Tieres emotional aufgewühlt sind oder Filmszenen noch Monate später präsent sind.

Die Erfahrung des Andersseins:

Einige Hochsensible haben bereits in ihrer Kindheit bemerkt, dass sie anders sind. Statt Anerkennung ernteten sie jedoch Unterdrückung und Unverständnis. Dies kann besonders bei Männern zu einer fatalen Situation führen, da sie oft dazu erzogen wurden, ihre Gefühle zu unterdrücken. Die mangelnde Wertschätzung ihres “besonderen Seins” hat dazu geführt, dass sie zu “Kopfmenschen” geworden sind, die versuchen, alles richtig zu machen und ihre Intuition zu ignorieren.

Die Bedeutung der Selbstreflexion:

Um Selbstzweifel zu überwinden, ist es wichtig, sich selbst bewusst zu reflektieren und die eigenen Stärken anzuerkennen. Durch eine gesunde Selbstreflexion können Hochsensible über sich selbst hinauswachsen und ihre Talente zum Wohle aller nutzen. Es ist jedoch wichtig, zwischen Selbstreflexion und Selbstzweifel zu unterscheiden. Während Selbstreflexion uns hilft zu wachsen und aus Fehlern zu lernen, wirken Selbstzweifel zerstörerisch und berauben uns unserer Stärken.

Tipps für den Umgang mit Kritik und Selbstzweifel:

Die Verletzung liegt woanders:

Heftige Emotionen und Wut bei Kritik können oft darauf hinweisen, dass ein tieferliegendes Problem existiert. Anstatt sich ausschließlich auf die Kritikpunkte zu konzentrieren, kann es hilfreich sein, die Ursachen für diese heftigen Emotionen zu erkunden und daran zu arbeiten.Eigene Erfolge anerkennen: Statt sich ausschließlich auf die eigenen vermeintlichen Fehler und Unzulänglichkeiten zu fokussieren, ist es wichtig, die eigenen Erfolge und Stärken anzuerkennen. Das Festhalten an positiven Erfahrungen und Leistungen kann das Selbstvertrauen stärken und den Blick auf das eigene Potenzial lenken.

Achtsamkeit und Selbstfürsorge:

Hochsensible Menschen sollten sich bewusst Zeit für Selbstfürsorge nehmen, um ihre Batterien aufzuladen. Dies kann beispielsweise Meditation, Yoga, Naturerlebnisse oder das Lesen eines Buches sein. Indem sie achtsam mit sich selbst umgehen und ihre Bedürfnisse ernst nehmen, können sie ihre Widerstandsfähigkeit stärken und besser mit Selbstzweifeln umgehen.

Unterstützung suchen:

Es ist wichtig zu erkennen, dass man nicht alleine ist. Das Aufsuchen von Unterstützung durch Freunde, Familie oder professionelle Berater kann dabei helfen, die eigenen Gedanken und Zweifel zu reflektieren und neue Perspektiven zu gewinnen. Es kann auch hilfreich sein, sich einer Community von Gleichgesinnten anzuschließen, in der man sich verstanden und akzeptiert fühlt.

Selbstakzeptanz und Mitgefühl:

Hochsensible Menschen sollten sich selbst mit mehr Mitgefühl und Akzeptanz begegnen. Indem sie ihre Sensibilität als eine Stärke anerkennen und lernen, sich selbst bedingungslos zu lieben, können sie ihre Selbstzweifel reduzieren und ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen.

Fazit:

Hochsensibilität kann mit starken Selbstzweifeln einhergehen, die das volle Potenzial und die Entfaltung der eigenen Talente beeinträchtigen. Indem hochsensible Menschen sich ihrer Sensibilität bewusst werden, Selbstreflexion praktizieren, ihre Stärken anerkennen und Unterstützung suchen, können sie lernen, Selbstzweifel zu überwinden und ihr volles Potenzial zu entfalten. Es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert, aber mit der richtigen Herangehensweise kann die Hochsensibilität zu einer wertvollen Ressource für ein erfülltes und selbstbewusstes Leben werden.

Wenn Du mehr zu den Themen Hochsensibilität und Scannerpersönlichkeit wissen möchtest, dann hör doch gerne mal bei „Frau Sensibel“ rein. Der Podcast für Hochsensible, Scanner und UnternehmerInnen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert