Was ist eine Scannerpersönlichkeit?


Im heutigen Beitrag möchte ich dir mehr zum Thema Scanner Persönlichkeit erzählen.

Ich beleuchte die folgenden Fragen:

Was ist überhaupt ein Scanner? Woran erkennst du, ob du selbst ein Scanner bist und welche Stärken zeichnen diese Multitalent aus. Vor welche Herausforderungen stellt sie ihre Veranlagung überhaupt? Und am Ende des Artikels habe ich noch ein paar Tipps, die den Scannern dabei helfen, erfüllt und erfolgreich zu leben.

Kennst du solche Menschen, denen man zurufen möchte: Nie bringst du was zu Ende. Oder vielleicht hast du selbst auch schon mal den Satz gehört: „Entscheide dich doch mal für eine Sache und bleib dran.“ Nun, mir ging es so, und zwar regelmäßig. Mein Umfeld hat oft kritisch und verständnislos auf meinen Wissensdurst und die damit verbundene Energie reagiert. Ich wurde als rosaroter Panther, der überall Herzchen versprüht und ständig gut gelaunt ist, oder als bunter Schmetterling, der von Interesse zu Interesse hüpft, bezeichnet. Neue Projekte starten, das ist meins. Aber oft genug habe ich sie auch ebenso schnell wieder fallengelassen.


Es gibt einen Begriff für diese Persönlichkeiten Scanner. Eben weil sie gerne immer wieder Neues scannen, also schnell erfassen und sich dann dem nächsten spannenden Thema zuwenden. Den Begriff und das Konzept der Scanner Persönlichkeit hat die Autorin Barbara Scher um 1979 geprägt. Leider habe ich den Begriff erst zu Beginn meiner Selbstständigkeit kennengelernt, aber seither lässt mich das Thema nicht mehr los. Bis zu dieser Erkenntnis habe ich mich selbst immer als irgendwie falsch wahrgenommen. Ich war zu viel, zu laut, zu energetisch etc.. Aber mal zur konkreten Definition Für die Scannerpersönlichkeit gibt es verschiedene Begriffe, die aber alle das gleiche Phänomen bezeichnen. Zu den gängigsten Synonymen zählt Multitalent, viel Begabter oder Tausendsassa. Es gibt keine allgemeingültige Definition von Eigenschaften, die erfüllt sein müssen, um als Scanner zu gelten. Wie bei allen Menschen gibt es auch unter den vielbegabten Multitalent unterschiedliche Ausprägungen in der Intensität der jeweiligen Merkmale. Aber vielleicht hilft ja eine Beschreibung meiner alltäglichen Situation. Stell dir vor, ich bin am Vorbereiten in meiner Podcastfolge und muss etwas im Internet recherchieren. Beim Öffnen des Browsers werden die häufig besuchten Websites angezeigt.

Sprecher 1 (02:35)
Ich mache gerade verschiedene Kurse und werde wieder auf das Fenster von dem Anbieter aufmerksam. Bevor ich es vergesse, erledige ich dort noch schnell ein paar Lektionen. Parallel erreicht mich eine Email, die mich daran erinnert, dass ich noch eine Interviewanfrage beantworten wollte. Da kurz hineingeschaut. In dem Moment sagt der Akku meines Laptops Achtung! Ich gehe in den Stromsparmodus. Also erst mal das Ladekabel raussuchen. Auf dem Weg zum Ladekabel komme ich an meiner Bastelecke vorbei und erinnere mich, dass ich da noch einige unvollendete Projekte bereitliegen habe. Kurz überlegt, fange ich jetzt an. Bei einem Blick auf die uhr fällt mir dann auf, dass auch bald Zeit für die große Runde ist. Also runter vom Büro in die Küche, da hängt Curbys Leine und auf dem Tisch liegt das neue Brotbackbuch aufgeschlagen. Da kann ich doch vor dem Gang noch schnell den Teig für das Brot ansetzen, das ich schon die ganze Zeit versuchen wollte usw. und so fort.

Na, fühlst du dich ertappt oder hast dich vielleicht selber ein bisschen drin erkannt?

Vielleicht bist du ja auch ein Scanner.


Es müssen nicht immer die gleichen Themen oder Ideen sein. Vielleicht hast du auch andere Hobbys oder was du gerne machen möchtest, aber so ein Ablauf weist schon darauf hin, dass es möglich sein kann. Auf meiner Website findest du dazu einen kurzen Test. Und auch wenn es keine allgemeingültige Definition gibt, gibt es aber ein paar Anhaltspunkte darüber, was eine Scannerpersönlichkeit sonst noch so auszeichnet.

Für mich sind das so Themen wie chronische Neugierde. Man möchte gerne, wenn man Neues hört, das direkt erforschen, was dazu wissen. Und das ist dann gepaart mit einer ausgeprägten Kreativität. Dann, wenn du in diese Themengebiete einsteigst. Und die sind oft sehr verschieden und haben meist auch gar nichts miteinander zu tun. Entsteht eine tiefe Begeisterung und zwar für viele Themengebiete. Diese verschiedenen Themengebiete führen dann als nächstes immer auch auf die Suche und das Streben nach mehr. Also immer neues lernen, viel Neues kennenlernen. Das führt auch wieder zu einer Vielfalt der Begabungen und Interessen und ist quasi so ein Endloskreis.


Oft ist es dann auch noch gepaart mit Hochsensibilität, mit vielen Sinnen und ausgeprägter Intuition. Hör dazu auch gerne mal in Folge 1 meines Podcasts „Frau Sensibel“ rein oder lies den Blogartikel zum Thema: Bin ich hochsensibel? Scanner- Persönlichkeiten sind „um die Ecke Denker“ und unkonventionelle Problemlöser.

Sie können dadurch, dass sie so vielseitige Themengebiete bespielen, um die Ecke denken bzw. unterschiedliche Themen auseinander bringen und damit zu einer Lösung verhelfen, auf die du vielleicht in dem Moment gar nicht kommen wirst. Sie verfügen oft über eine ausgeprägte Empathie, weil sie sich sehr gut in andere hineinversetzen können und nutzen ein vernetztes Denken. Damit einher gehen auch einige Herausforderungen.

Sie werden oft als flatterhaft von außen wahrgenommen. Das war unser Einstieg hier. „Nie bringst du was zu Ende“ oder „entscheide dich doch mal für eine Sache und bleib dabei“.

Aber dieses Festlegen, das ist genau das Problem. Sie können sich oft nicht festlegen. Warum soll ich denn jetzt nur diese eine Sache tun? Es gibt doch noch so viel mehr zu entdecken. Ich möchte da weitermachen, was mich gerade interessiert, wo ich den Impuls habe.


Dadurch wirken sie oft unbeständig und fühlen sich selbst wie gesagt als nicht können. Das hängt damit zusammen, dass sie sich das Wissen meist nicht hart erarbeiten mussten.

Bei mir kommt es dann immer so: Alles, was ich getan habe, habe ich irgendwie gelernt, habe mich irgendwo eingeschrieben, war interessiert. Ich habe Kurse gemacht und dann denke ich mir immer okay, das können ja alle anderen auch. Die haben sich vielleicht auch eingeschrieben und möchten irgendwas lesen etc.

Und ich gehe einfach immer davon aus, dass alle anderen Menschen die gleichen Fähigkeiten und Interessen auch zur Verfügung haben. Wir haben ja so ein großes Portfolio, jeder kann darauf zugreifen. Das ist aber nicht wahr. Das heißt, das, was ich alles gelernt habe, wofür ich Interesse habe, ist was anderes als die anderen möchten. Vielleicht gehen die gar nicht mit so viel Energie und Enthusiasmus an ein neues Thema heran wie ein Scanner oder ich in diesem Fall. Damit haben Scanner aber auch ihren Selbstwert, weil sie die Einfachheit nicht erkennen und vor allen Dingen nicht anerkennen.


Also nur weil es mir leicht fällt, ist es deswegen nicht weniger wert.

Das war für mich die größte Hürde in dem ganzen Ding. Das gelingt mir immer besser und besser. Aber auch da übe ich ständig und täglich.

Wie kannst du das als Scanner jetzt für dich nutzen und die Probleme in einen Mehrwert verwandeln?

Meine Erfahrung und meine Tipps dazu.

Als erster Tipp: Erkenne deine Stärken. Akzeptiere erstmal deine Vielfalt, deine Leistung. Mich hat das weiter gebracht, als ich erst mal aufgeschrieben habe, was ich alles schon geschafft habe. Und ich meine jetzt keinen Lebenslauf, sondern ich meine einfach mal, dass du dir klar machst, was hast du alles schon in deinem Leben geschafft? Vielleicht eine Prüfung? Irgendwelche anderen Herausforderungen?

Was für Ausbildungen hast du schon gemacht, was für Kurse etc.

Schreib dir das wirklich mal auf und mach dir das bewusst. Dann lerne, diese Erfolge zu schätzen und anzuerkennen. Denn das beruht nicht nur auf Glück. Da war auch Arbeit drin, auch wenn es dir leichter gefallen ist als anderen. Dein Wissensdurst hat dazu beigetragen, dass du dich auf den Weg gemacht hast, dass du etwas Neues gelernt hat.


Das Glück ist mit den Tüchtigen.

Das heißt, du bist dran geblieben. Du hast es umgesetzt. Sei einfach mal stolz auf dich.

Tipp Nummer zwei ist: Plane Deine Zeit!

Planung ist der beste rote Faden für jeden Scanner. Routinen sind zwar der Tod des Scanners und die meisten schlagen jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen. Aber keine Angst. Selbstmanagement lässt sich lernen. Das ist quasi eine Zeit, die Du dafür einplanst, dich zu fokussieren. Wenn Scanner sich für etwas interessieren, dann haben sie eine sehr hohe Fokussionsfähigkeit. Das heißt konkret: Wann willst du mit welchem Projekt oder Thema starten? Welcher Thematik willst du dich jetzt widmen? Dazu hilft zum Beispiel auch Journaling oder ein Bulletjournal. Und wenn du da nicht selbst etwas entwerfen möchtest, dann schau gerne mal auf meiner Website vorbei. Da findest du einen Kalender, der sowohl Planung als auch Journaling vereint. Ich habe diesen Kalender selbst entwickelt, weil mir die ganzen Bulletjournals und andere Angebote irgendwie nicht gefallen haben.


Ich brauchte mein eigenes. Ich habe das kreiert, weil mir nicht genug drin war. Jetzt ist es ein Teil Coaching, Kalender, Ziele, Planung und auch die Anerkennung feiern.

Darum geht es für Scanner, dass sie sich selber anerkennen und dass sie ihre Champagnermomente feiern. Mach dir damit das Aufschreiben zur Gewohnheit. Denn wer schreibt, der bleibt. Es hilft, das Denken vom Kopf in die Hände zu bringen. Wenn du was aufschreibst, dann bleibt es bei dir länger im Gedächtnis, dann bringst du es quasi in deinen Körper. Du denkst beim Schreiben und dir fallen noch mal neue Dinge ein. Du erweiterst dein Denken und dein Konzept damit.

Tipp Nummer drei: Probiere Neues aus. Halte dich nicht immer an alle möglichen Regeln und Gedanken bzw. dass die andere Leute sagen Du bleibst ja sowieso nirgendwo dran. Probiere einfach mal Neues aus. Vielleicht möchtest du mal was ganz anderes lernen oder irgend eine Aktion machen, eine Freizeitaktion. Und wenn du unterschiedlichste Dinge ausprobiert und dich damit beschäftigst, dann wirst du auch spüren, worauf du wirklich Lust hast.


Vielleicht hast du auch so eine Bucket List.

Was wolltest du schon immer mal tun, hast es aber bisher nicht angegangen? Schreib dir auf, was Du schon immer tun wolltest? Wo wolltest du schon immer hin? Was wolltest du schon immer lesen?

Also wirklich alles runterschreiben, Nicht irgendwie differenzieren oder sagen:„ Ja, nee, das geht nicht“ Schreib es erst mal runter und dann kannst du hinterher gucken, was davon ist jetzt als nächstes dran.

Das sorgt für Abwechslung und stillt dann wiederum auch deinen Wissensdurst.

Heute mache ich mal keine Zusammenfassung, sondern möchte dir einfach nur ein Fazit mitgeben, weil ich glaube jeder wie gesagt ist unterschiedlich. Eben auch bei den Scannerpersönlichkeiten oder auch hochsensiblen oder auch hochsensiblen Scannerpersönlichkeiten gibt es immer verschiedene Merkmale, verschiedene Intuitionen und Herausforderungen. Wenn du deine Vielbegabung, dein Scanner dasein anerkennst und annimmst, dann wirst du schnell ein viel besseres Verhältnis zu deinen kreativen, innovativen und sprudelnden Ideen und Interessen finden.


Erkenne dich an. Sei stolz auf dich. Probier das einfach mal aus. Und wie immer:

Bei Fragen melde dich gerne bei mir.

Deine Nicole

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert